Festival da Jazz 2018

    Das Festival da Jazz 2018 in St. Moritz ist Geschichte. Einen Monat lang traten Abend für Abend Superstars der internationalen Jazz-Szene im Dracula-Club auf. Und nicht nur das Publikum war im Ausnahmezustand. Im Rückblick erzählt Festival-Direktor Christian Jott Jenny, wie Nigel Kennedy nach einer Performance mitsamt seinen Kleidern ins Wasser sprang, und warum er Norah Jones am liebsten wieder ausgeladen hätte.

    (Bild: zVg) Ein kongeniales Team – Christian Jott Jenny und Rolf Sachs veranstalten seit 11 Jahren das Festival da Jazz in St. Moritz

    Der Auftritt des US-amerikanischen Sängers und Saxophonisten Curtis Stigers ist eines der vielen Highlights der diesjährigen 11. Ausgabe des Festivals da Jazz. Mit «I wonder why» landete der Musiker einen Welthit und lieferte den Soundtrack zum Film «Bodyguard». Weil der heute 53-jährige Mann mit der unverkennbaren metallischen Stimme vom kommerziellen Showgeschäft bald die Nase voll hatte, wandte er sich dem Jazz zu. Ein Musikfachmagazin kürte ihn zum besten Jazzsänger seiner Generation. Und Stigers zeigt bei seiner exklusiven Performance auf der kleinen Bühne des Dracula-Clubs vor gerade mal 120 Zuhörerinnen und Zuhörern absolute Grösse. Die  Nähe zum Publikum ist entlarvend. Es braucht dafür viel mehr Zivilcourage als in einer grossen Halle. Vertuschen lässt sich in der wohnzimmerartigen Intimität nichts. Stigers geniesst das Ambiente ganz offensichtlich. Zwischen Klassikern von Frank Sinatra, Bob Dylan und Tom Waits, die er in seinen ureigenen jazzigen Versionen intoniert, macht er Witze und nippt am Rotwein. Seine Band ist virtuos. Und ein wohliges Schaudern durchfährt die Gästeschar, wenn der  Künstler dann samtig und tief seine Eigenkomposition «You don’t know what love is» schnurrt.

    Die Performance von Curtis Stigers geht in der dritten Woche des Festivals da Jazz über die Bühne. Gründer und Festival-Direktor Christian Jott Jenny speedet auch nach 21 Konzertabenden mit Billy Cobham, Marcus Miller, Jan Garbarek, Othella Dallas, Norah Jones u.v.m. noch wie ein Duracell-Männchen durch die Gegend. Stets darauf bedacht, dass sich sowohl Künstler als auch das Publikum wohlfühlen. Er ist der geborene Kommunikator mit einer schier unendlichen Energie. Rolf Sachs, der als Besitzer des Dracula-Clubs eine wesentliche Rolle beim Festival da Jazz spielt, hält sich meistens diskret im Hintergrund.

    Der frische Wind ist nötig
    Jenny, der selber als Tenor und Comedian Leo Wundergut eine bekannte Bühnenfigur abgibt, hatte vor 12 Jahren die Unverfrorenheit, bei Sachs einen «Asylantrag» für seine bescheiden gestartete Konzertreihe zu stellen. Das gefiel dem Millionenerben und Sohn des verstorbenen Playboys Gunter Sachs. Den Dracula Club, einstiger Treffpunkt der Schickeria wiederzubeleben, stand auch in seinem Sinn. Damit war das Festival da Jazz geboren. Und konnte sich über die Jahre vom Klein- zum Grossevent steigern. Das tut St. Moritz gut. Längst verblasst ist der Glanz früherer Zeiten. Der Ort wirkt im Sommer ziemlich verschlafen. Überall sind noch die Läden der teuren Modelabels zugegen – meistens stehen sie leer. «St. Moritz wird immer noch mit einem Luxusimage behaftet und erfährt jetzt langsam eine Korrektur», sagt Jenny und fügt hinzu, «wir holen mit dem Festival neues Publikum ins Engadin. Auch Leute, die kein dickes Portemonnaie haben, sind willkommen.» Jenny erzählt, dass ihn vor ein paar Jahren ein Musikschullehrer aus Scharans anschrieb. «Er und seine ganze Familie waren Riesenfans von Marcus Miller, der bei uns gastierte. Aber er konnte sich den Eintritt nicht leisten. Ich lud ihn spontan ein.»  Für Studenten stehen jeden Abend Tickets für 50 Franken im Angebot. Ansonsten zahlt der Besucher bis zu 275 Franken für einen absoluten Topact. Wer dazu noch ein Hotelzimmer bucht, muss immer noch tief in die Tasche greifen. Trotzdem seien es die leidenschaftlichen Musik-Liebhaber, die ans Festival da Jazz kämen und nicht nur Luxusverwöhnte Gäste. Denn im Dracula-Club gibt es keine reservierten Plätze und keine Vorteilsbehandlung. Jeder muss anstehen. Dann sitzt man zwei Stunden relativ eng beisammen. Aber das einmalige Konzerterlebnis macht alles wett.

    (Bild: zVg) Krönendes Finale – Festivaldirektor Christian Jott Jenny singt «Maria» im «West Side Story-Special» und wird von der Pepe Lienhard Bigband sowie Dave Grusin und Lee Ritenour begleitet

    Im Pool mit Nigel Kennedy
    Der Dracula Club ist der Dreh- und Angelpunkt des Festivals da Jazz. Aber es finden auch Gratiskonzerte auf diversen anderen Bühnen statt. Ludovico Enaudi, italienischer Ausnahmepianist, der in der Royal Albert Hall zu Begeisterungsstürmen hinriss, gab dieses Jahr ein unentgeltliches Open-Air-Konzert am Stazersee. Stargeiger Nigel Kennedy, das «enfant terrible» der klassischen Musik, spielte spontan im Schwimmbad des Hotel Bären und sprang am Schluss mitsamt seinen Kleidern selbst ins Wasser. Einige von vielen Einlagen, die es nur am Festival da Jazz zu erleben gibt. «Die grossen Künstler sind absolut unkompliziert und fern jeglicher Starallüren», erzählt Jenny aus seinen Erfahrungen. Bei Norah Jones, deren Konzert innert weniger Minuten ausverkauft war, erlebte er das Gegenteil. «Rund 40 Leute reisten mit der Sängerin und ihrem Trio mit. Die Entourage war anstrengender als die Künstlerin selber. Jegliche Spontaneität, die für Konzerte im Dracula-Club typisch ist, wurde abgeklemmt. Es war einfach nur mühsam. Ich hätte das Ganze am Liebsten rückgängig gemacht.» Sonderwünsche erfülle das Team gerne. Aber in Grenzen. «Ich hab bei einem zickigen Star auch schon mal das Taxi vorfahren lassen, um ihn zurück auf den Flughafen zu bringen. Da schaltete er sofort einen Gang runter. Denn eigentlich möchten ja alle gerne hier spielen. St. Moritz bietet alles. Eine einzigartige Landschaft mit Bergen und Seen, tolle Hotels, die liebevolle Betreuung von unseren Chauffeuren und Betreuern. Mehr kann man sich nicht wünschen.» Für das Catering sorgt das Fünfstern-Hotel Kulm, in dem sich auch die meisten Stars, die am Festival da Jazz gastieren, hervorragend aufgehoben fühlen.

    Ein Wunschkandidat wäre da noch
    Fast die gesamte Musikerelite war in 11 Jahren Festival da Jazz schon in St. Moritz zu Gast. Hat Christian Jott Jenny nach rund 550 Konzerten noch einen Wunschkandidaten? «Ja, Keith Jarrett. All seine Freunde sind hier schon aufgetreten. Vielleicht ruft er einmal selber an und fragt, ob er bei uns spielen darf!» Da ist wieder seine Unverfrorenheit, gepaart mit Charme, Intelligenz und ganz viel Organisations- und Kommunikationstalent. Ganz bestimmt wird er es auch noch schaffen, den legendären Pianisten in den Dracula Club zu holen. Zum Ende des diesjährigen Festivals da Jazz bringt er für ein West-Side-Story-Special Dave Grusin, Lee Ritenour und die Pepte Lienhard-Bigband auf der Bühne zusammen. «Maria», einer der eindringlichsten Songs des Broadway Musicals, singt Tenor Jenny selber. «Mehr geht nicht», postet er auf Facebook. Doch bisher hat er jedes Jahr seine eigenen Erwartungen übertroffen. Man darf also gespannt auf die Ausgabe des Festivals da Jazz 2019 sein.

    Ursula Burgherr


    Lexus ist Hauptsponsor des Festivals da Jazz

    (Bild: Lexus) Der neue Lexus RX450hl bietet mit einer dritten, herunterklappbaren Sitzreihe viel Stauraum

    Eine Premium-Automarke als Hauptsponsor wünschen sich viele Kulturveranstalter. Warum steht Lexus seit bald 10 Jahren fest hinter dem Festival da Jazz in St. Moritz?

    Stefan Gottstein, Sie sind Product- und Marketing-Manager von Lexus und seit 2009 Hauptsponsor des Festivals da Jazz. Wie kam diese Verbindung zustande?
    Stefan Gottstein: Wir haben früh die einzigartigen Werte des Festivals erkannt. Es ist klein, fein und exklusiv. Genau wie unsere Autos. Eine perfekte Kombination!

    Sie laden Ihre Klientel regelmässig an die Eröffnungsabende oder Pre-Openings des Festivals da Jazz ein. Wie wichtig sind solche Events für die Kundenbindung?
    Extrem wichtig. Etwas ganz Spezielles zu bieten, steht bei uns nicht nur beim Autoverkauf sondern auch den Events im Vordergrund, die wir mittragen. Im Dracula-Club St. Moritz auf kleinstem Raum die weltgrössten Stars zu erleben, ist sehr aussergewöhnlich. Die Kunden warten jedes Jahr gespannt auf die nächste Ausgabe.

    Gibt es neben dem Festival da Jazz noch andere kulturelle Engagements von Lexus?
    Ja. Wir unterstützen den Künstler Seven. Er ist unser Markenbotschafter und gibt immer wieder einige exklusive Konzerte nur für das Lexus-Publikum.

    Welche Novitäten hat die Marke Lexus zurzeit zu bieten?
    Seit gut einem Monat ist der 7-plätzige, grossräumige RX L im Handel. Das Auto hat eine dritte Sitzreihe, die heruntergeklappt werden kann und viel Stauraum bietet. Mehrere Fahrzeuge dieses Typs waren laufend in St. Moritz im Einsatz, um die Künstler und ihre Equipments zu transportieren.

    Im März 2019 kommt der UX Crossover auf den Markt. Wie alle Lexus-Modelle hat er Hybridantrieb. Mit seiner kompakten Grösse und dem agilen Handling ist er der perfekte Begleiter im Stadtleben.

    Weitere Infos auf
    www.festivaldajazz.ch und de.lexus.ch

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